Diözesanökonom Peter Schappert im Gespräch über die finanzielle Situation des Bistums und die Herausforderungen der nächsten Jahre
Viele Menschen halten das Thema Kirche und Geld für ein Buch mit sieben Siegeln. Dass es auch anders geht, beweisen das Bistum Speyer und sein Diözesanökonom Peter Schappert. Seit Jahren kommuniziert das Bistum Speyer seine Finanzen offen und transparent.
In der Kirche hat man oft den Eindruck, dass viele um das Thema Geld einen großen Bogen machen. Es erscheint ihnen als zu schwierig, als zu kompliziert, manchen auch als unangenehm. Finden Sie es unangenehm, über das Thema Kirche und Geld zu sprechen?
Peter Schappert: Keineswegs finde ich das unangenehm. Eines muss man klar vor Augen haben: Alles Vermögen der Kirche hat nur den einzigen Sinn, die Verkündigung des Evangeliums zu ermöglichen. Daran ist unsere ganze Vermögensverwaltung zu messen. Geld in der Kirche ist niemals Selbstzweck, sondern immer nur Mittel zum Zweck. Ausgaben müssen zielgerichtet, nach ethischen und rechtlichen Maßstäben, wirtschaftlich und nachhaltig erfolgen.
Jesus selbst hat in seinen Gleichnissen immer wieder Bezüge zur Welt des Arbeitens und Wirtschaftens und auch zum Geld selbst hergestellt zum Beispiel in den Gleichnissen von den Arbeitern im Weinberg oder von den Talenten. Wer in dieser Welt etwas bewegen möchte, braucht die Mittel dazu. Das ist etwas ganz Normales, für jeden von uns und auch für die Kirche.